Eine Kreditkündigung durch die Bank ist nur möglich, wenn die rechtlichen Voraussetzungen für ein außerordentliches Kündigungsrecht vorliegen. Kreditnehmer hingegen können Ratenkredite zur privaten Verwendung (Allgemein-Verbraucherdarlehen) jederzeit auflösen.

Kreditkündigung durch Banken: das Wichtigste kurz gefasst

  • Banken können Ratenkredite an Verbraucher nur unter strengen Voraussetzungen kündigen. Hauptfall ist anhaltender Zahlungsverzug. Diese Kündigung erfolgt niemals überraschend.
  • Nach einer rechtmäßigen Kreditkündigung durch Banken muss der Kreditnehmer den fällig gestellten Restkredits nebst rechtlich zusätzlichen Kosten der Rechtsverfolgung begleichen. Ein Anspruch auf ein Ausgleich in Raten besteht nicht.
  • Kreditnehmer haben so die Gelegenheit, eine Kündigung durch geeignete Maßnahmen abzuwenden. Beispiele sind die Vereinbarung von Ratenpausen oder Veränderungen in der Ratenhöhe.
  • Werden Kreditkarten oder Dispositionskredite gekündigt, gibt es die Möglichkeit der Rückzahlungsvereinbarung.Rückzahlungsvereinbarung. Mit einer solchen Vereinbarung können negative Auswirkungen auf die Bonität vermieden werden.
  • Kreditkündigungen durch Banken werden meistens in die Dateien von Wirtschaftsauskunfteien wie die SCHUFA eingetragen. Allerdings verzögern Banken eine SCHUFA Meldung häufig bewusst.
  • Dies geschieht, um die Kreditaufnahme bei einer anderen Bank zur Schuldenablösung nicht unnötig zu verbauen. Kreditnehmer können negative SCHUFA Eintragungen also vermeiden, wenn sie rasch handeln.

Um eine Ablösung des fällig gestellten Restkredits zu bewerkstelligen, gibt es in einigen Fällen die Möglichkeit einer Kreditaufnahme bei einer anderen Bank.

Eine gute Möglichkeit, einen Kredit zur Schuldenablösung aufzunehmen ist die Einschaltung eines Kreditvergleichsportals oder die Inanspruchnahme der Dienstleistungen professioneller, aber seriöser auf schwierige Fälle spezialisierte Kreditvermittler. Unsere Empfehlungen lauten:

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Können Kreditnehmer den Kreditvertrag kündigen?

Bei Immobilien-Verbraucherdarlehen haben Kreditnehmer ein ordentliches Kündigungsrecht nach zehn Jahren mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten – und zwar unabhängig von der vereinbarten Sollzinsbindung.

Der Restkredit muss binnen zwei Wochen entweder aus Eigenmitteln oder durch eine Anschlussfinanzierung beglichen werden. Eine Vorfälligkeitsentschädigung fällt nicht an.

Anders bei Ratenkrediten mit gebundenem Sollzins. Wurde der Kredit nach dem 11.6.2010 abgeschlossen, kann er jederzeit ganz oder teilweise getilgt werden. Eine gesonderte Kündigung ist nicht erforderlich.

Allerdings hat die Bank das Recht, eine Vorfälligkeitsentschädigung zu verlangen. Sie beträgt 1 % des vorzeitig abgelösten Betrages, bei Restlaufzeiten von einem Jahr oder darunter 0,5 %.

Banken haben also kein ordentliches Kreditkündigungsrecht bei Krediten an Verbraucher. Ihnen ist nach dem Gesetz die Darlehenskündigung nur ausnahmsweise erlaubt, wenn ein wichtiger Grund vorliegt.

Doch wird der Darlehensvertrag von einer Bank vorzeitig aufgelöst, können für den Kreditnehmer fatale Folgen entstehen.

Wichtiger Grund als Voraussetzung für die Kreditkündigung durch Banken

Alle Banken sehen in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen die Kündigung des Kreditvertrages aus wichtigem Grund vor.

Was nach dem Gesetz (§§ 490,498 und 314 BGB) zulässigerweise ein wichtiger Grund sein kann, ist verhältnismäßig fest umschrieben. Hier die wichtigsten Beispiele:

  • Der Kreditnehmer stellt die Zahlungen ein oder kündigt an, die Zahlungen einzustellen.
  • Die wirtschaftliche Situation oder die Werthaltigkeit von Sicherheiten haben sich wesentlich verschlechtert.
  • Gegen den Darlehensnehmer sind Zwangsvollstreckungsmaßnahmen eingeleitet worden.
  • Vertraglich vereinbarte zusätzliche Sicherheiten werden im Nachhinein verweigert.
  • Der Kreditnehmer hat insbesondere im Zuge des Kreditabschlusses vorsätzlich falsche oder unvollständige Angaben zu seinem Einkommen und seinem Vermögen gemacht.

Liegen diese Voraussetzungen vor, hat die Bank die grundsätzliche Möglichkeit, ein Verbraucherdarlehen zu kündigen.

Hauptfälle: Zahlungsverzug und Vermögensverschlechterung

In der Praxis spielt die Kreditkündigung nach Zahlungsverzug die größte Rolle. Aber nicht jeder Zahlungsverzug berechtigt zur vorzeitigen Auflösung eines Verbraucherdarlehens. Die Einzelheiten ergeben sich aus Paragraf 498 BGB.

Die Bank darf danach einen Kredit nur kündigen, wenn der Darlehensnehmer mindestens zwei aufeinanderfolgenden Kreditraten in Verzug ist. Zusätzlich muss die Summe der ausstehenden Raten bei einer Laufzeit bis zu drei Jahren 10 % und bei einer Laufzeit von mehr als drei Jahren 5 % betragen.

Bei Immobilien-Verbraucherdarlehen reicht ein Zahlungsverzug von 2,5 % des Nettodarlehensbetrages für eine außerordentliche Kündigung aus.

Außerdem gibt es formale Anforderungen. Die Bank muss dem Kunden mindestens zweimal eine Mahnung geschickt und ausdrücklich angedroht haben, bei Nichtleistung den Kredit zu kündigen.

Ein weiterer in der Praxis häufig vorkommender Fall ist die Verschlechterung der Schufa Bonität und/oder die Verschlechterung der Einkommens- und Vermögenssituation.

Banken holen nicht nur vor Abschluss des Kreditvertrages Schufaauskünfte ein. Sie nehmen regelmäßig darüber hinaus die von der Schufa angebotenen Nachmeldungen in Anspruch.

Immer wenn der Schufa ein Negativmerkmal von irgendeinem Vertragspartner gemeldet wird, erhält die Bank darüber eine Nachricht.

Ergibt sich aus der Nachmeldung eine wesentliche Verschlechterung der Vermögenslage, beispielsweise weil Zwangsvollstreckungsmaßnahmen eingeleitet wurden, ist eine fristlose Kündigung des Darlehensvertrages prinzipiell möglich, aber nur unter zwei Voraussetzungen:

Eine Verschlechterung der Vermögensverhältnisse muss objektiv gegeben sein oder konkret drohen. 

Das gesamte, der Zwangsvollstreckung unterliegende Vermögen muss zum Zeitpunkt der Kündigung geringer sein, als es zum Zeitpunkt der Kreditvergabe war.

Ob diese Voraussetzung vorliegt, wird mit einem Vermögensvergleich festgestellt.

Ein Wertverlust von zur Sicherheit zur Verfügung gestellten Immobilien soll ausreichen. Zur Feststellung des Wertverlusts müssen objektive Maßstäbe angelegt werden.

Die Verschlechterung der Vermögensverhältnisse allein reicht jedoch nicht aus. Zusätzlich muss durch diese Verschlechterung die Rückzahlung des Kredits gefährdet sein.

Das ist der Fall, wenn trotz Verwertung des gesamten pfändbaren Vermögens eine vollständige Rückführung des Darlehens nicht möglich ist.

Was passiert, wenn die Bank den Kredit kündigt?

Sprechen Banken eine rechtmäßige sofortige Kreditkündigung aus, hat das für den Darlehensnehmer schwerwiegende wirtschaftliche Folgen.

Als unmittelbare Rechtsfolge der Auflösung des Darlehensvertrages muss der Kreditnehmer den noch nicht getilgten Restbetrag sofort zurückführen. Zusätzlich müssen Verzugszinsen und gegebenenfalls Bearbeitungsgebühren bzw. Mahn- oder Gerichtskosten bezahlt werden.

Wirtschaftlich häufig noch unangenehmer sind die mittelbaren Folgen der Darlehenskündigung.

Sie führt meistens zu einem Negativeintrag in der Schufa. Damit werden zukünftige Kreditverträge aber auch andere Verträge des alltäglichen Lebens für lange Zeit erschwert oder gar unmöglich gemacht.

Wie lange besteht ein SCHUFA Eintrag, nachdem die Bank den Kredit gekündigt hat?

Die Bank meldet die fällige und unbestrittene Restforderung aus dem Kreditvertrag. Dieser Eintrag bleibt bis zur der SCHUFA und anderen Wirtschaftsauskunfteien bekannt gegebenen Zahlung bestehen.

Aber taggenau nach drei Jahren soll eine Überprüfung stattfinden, ob die Notwendigkeit der fortwährenden Speicherung noch besteht.

Was passiert bei einer Kreditkündigung durch den Kreditnehmer?

Kündigt der Kreditnehmer ein Immobilien-Verbraucherdarlehen ordentlich nach zehn Jahren, muss der Restbetrag 14 Tage nach Wirksamwerden der Kündigung beglichen werden.

Dies geschieht in aller Regel durch eine Anschlussfinanzierung. Ist das allgemeine Zinsniveau unterdessen gesunken, wird die Anschlussfinanzierung häufig von einem anderen Kreditinstitut unter Ablösung des Restkredits vorgenommen.

In diesem Fall ist es wichtig, kein Risiko einzugehen. Erst muss die günstigere Anschlussfinanzierung mit einem anderen Kreditinstitut stehen, bevor die ordentliche Kündigung ausgesprochen wird.

Werden Allgemein-Verbraucherdarlehen mit gebundenem Sollzinssatz, also die üblichen Ratenkredite, ganz oder teilweise getilgt, fällt eine Vorfälligkeitsentschädigung in der oben beschriebenen Höhe an.

Moderne Ratenkredite verfügen aber über flexible Rückzahlungskonditionen. Die meisten Banken bieten Darlehen mit mehr oder weniger umfangreichen kostenlosen Sondertilgungsmöglichkeiten an.

Einige Banken gehen noch weiter. Sie verzichten selbst bei vorzeitigen Gesamttilgung auf Vorfälligkeitsentschädigungen.

Wenn Banken den Dispo Kredit kündigen

Besonders oft entstehen finanzielle Probleme im Zusammenhang mit gewährten Dispokrediten. Es besteht die Gefahr, dass Verbraucher praktisch schleichend in die Schuldenfalle geraten.

Zunächst wird der eingeräumte Dispositionsrahmen über längere Zeit vollständig ausgeschöpft. Danach rutscht der Bankkunde in die geduldete Überziehung, um schließlich auch diesen Kreditrahmen zu überschreiten.

Dieses Verhalten kann eine Kündigung des eingeräumten Kreditrahmens verursachen.

Wird die gesamte Forderung nach der ausgesprochenen Kündigung des Dispokredits nicht ausgeglichen, kündigen Banken häufig zusätzlich noch das Girokonto, ein Vorgang, der zu einem negativen Eintrag in der Schufa führt.

Kommt es zu rechtlichen Auseinandersetzungen und Zwangsvollstreckungsverfahren, weil der offene Betrag nicht beglichen werden kann, ist ein Negativeintrag bei Wirtschaftsauskunfteien unvermeidbar.

Banken vereinbaren mit der SCHUFA sehr oft Nachmeldungen. Mit den Nachmeldungen sind Kreditinstitute immer auf dem neuesten Stand, was die Bonität des Kunden angeht.

Ergeben sich aus der Schufadatei beispielsweise Zwangsvollstreckungsmaßnahmen, kann dies zum Anlass genommen werden, den Verfügungsrahmen beim Dispo oder bei einer Kreditkarte zu kündigen.

Ähnliches gilt, wenn Kontopfändungen vorliegen. Auch in solchen Fällen kann es zur Kündigung des Dispokredits kommen.

Durch die Kündigung ist der Bankkunde verpflichtet, die Verbindlichkeiten aus den Dispokredit oder aus der Kreditkarte sofort glattzustellen. Häufig ist er aber genau dazu finanziell nicht in der Lage.

Rückzahlungsvereinbarung: Rücknahme der Kreditkündigung durch die Bank

Bankkunden sollten es nicht zu einer Kreditkündigung durch die Bank kommen lassen. Besser ist es, mit der Bank Lösung auszuhandeln, sobald finanzielle Probleme auftreten.

Banken lassen sich auf ernsthafte Verhandlungen zur Schuldenregulierung in der Regel eher ein, wenn das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist. Sind die Verbindlichkeiten erst gekündigt, verengt sich der Spielraum für ernsthafte Verhandlungen.

Ist eine Kündigung bereits erfolgt, muss versucht werden, die Bank davon zu überzeugen, die Kreditkündigung zurückzunehmen. Dies ist kein einfaches Unterfangen und oft ist es besser, die professionelle Hilfe eine Schuldnerberatungsstelle in Anspruch zu nehmen.

Kreditinstitute können die Kündigung eines Kredits jederzeit zurücknehmen. Je eher eine Rücknahme erreicht wird, desto besser.

Hat die Bank bereits Maßnahmen zur Durchsetzung des Rückzahlungsanspruchs eingeleitet und sind diese schon in den Dateien der Wirtschaftsauskunfteien vermerkt, muss eine Berichtigung erfolgen. Dies ist mit Aufwand verbunden und nicht von heute auf morgen machbar.

Bei Dispokrediten können Rückzahlungsvereinbarungen getroffen werden.

Im Rahmen von Rückführungsvereinbarungen bei Dispokrediten oder bei Kreditkarten mit Teilzahlung wird oft ein sogenannter Kürzungskredit vereinbart. Dabei wird der ursprünglich vereinbarte Kreditrahmen monatlich um einen vereinbarten Betrag reduziert.

Daneben gibt es im Einzelfall noch weitere Möglichkeiten. Voraussetzung ist allerdings, dass noch ein gewisses Maß an wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, beispielsweise ein geregeltes Einkommen, vorhanden ist.

Auch darf die Bonität nicht durch Negativmerkmale so belastet sein, dass weitere Kreditaufnahmen unmöglich werden.

Überziehungskredite können in normale Ratenkredite umgewandelt werden. Auch kommt eine Erhöhung des Kreditrahmens in Betracht.

Sofern Bonitätsgründe nicht entgegenstehen, können die Verpflichtungen eventuell auch mit einem neuen Kredit zu günstigeren Bedingungen abgelöst werden.

In manchen Fällen ist es empfehlenswert, den Umschuldungskredit bei einem anderen Kreditinstitut aufzunehmen, wenn die Bank die Vergabe eines Umschuldungsdarlehens zu vernünftigen Bedingungen verweigert.

Bei Schwierigkeiten mit Überziehungskrediten und wenn die Schufa Bonität schon etwas angeschlagen ist, kann sich ausnahmsweise ein Kredit ohne Schufa rechnen.

Schufafreie Kredite sind zwar teuer, können sich aber insgesamt gesehen rechnen, wenn damit weitere negative Schufa Einträge verhindert werden können. Allerdings ist ein gutes bis durchschnittliches Einkommen Voraussetzung. Möglich sind Kreditbeträge bis zur Höhe von bis zu 7.500 €.

Creditolo ist ein seriöser Kreditvermittler, der Kunden berät, ob eine Umschuldung von Dispo-Krediten mit Krediten ohne SCHUFA möglich und sinnvoll ist.

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