Gesetzliche Krankenkassen zahlen viele sinnvolle zahnmedizinische Behandlungen nicht mehr.
Auch private Krankenversicherungen kommen häufig nicht für alle Kosten auf, die durch Kronen, Brücken und ähnliche zahnprothetische Maßnahmen entstehen.
Wer in diesen Fällen nicht über eine gute Krankenzusatzversicherung verfügt, muss für die Behandlung selbst aufkommen und vielleicht sogar einen Kredit aufnehmen.
Einige spezielle Finanzdienstleister bieten zwei Lösungen an: Einen Zahnkredit oder zinsfreie Finanzierungen mit Ratenzahlungen.
Genau genommen ist ein Zahnkredit nichts weiter als ein normaler Ratenkredit.
Das besondere an ihm ist, wer ihn als Zahnkredit anbietet. Häufig sind es Finanzierungsspezialisten, die auch Darlehen für andere Behandlungen, wie beispielsweise Schönheitsoperationen, anbieten.
Bisweilen werben diese Dienstleister mit Broschüren in den Wartezimmern der Zahnärzte.
Zahnkredite sind in aller Regel weder teurer noch günstiger als normale Ratenkredite. Richtig attraktiv sollen sie nur bei kurzer Laufzeit und guter Bonität sein.
Deshalb lohnt es sich immer, vorher einen Kreditvergleich durchzuführen.
Ratenzahlung bei Zahnersatz
Einige Anbieter haben eine so genannte „Ratenzahlung bei Zahnersatz“ im Programm. Die Raten können ohne Zinsaufschlag in 6 Monaten gezahlt werden.
Das klingt gut, hat aber leider einen Haken.
Patienten müssen auf die freie Zahnarztwahl verzichten, da die Ratenzahlung bei Zahnersatz nur dann gilt, wenn die Behandlung bei Zahnärzten durchgeführt wird, die mit einem bestimmten Partnerlabor des Finanzierers zusammenarbeiten.
Vor Kreditantrag Kostenpläne vorlegen lassen
Bevor Patienten sich mit der Finanzierung von Behandlungsmaßnahmen befassen, gleichgültig ob durch Zahnkredit oder durch „Ratenzahlung bei Zahnersatz“, ist es sinnvoll, eine Vorfrage zu klären, nämlich die nach den Kosten der Behandlungsmaßnahme.
Es empfiehlt sich die Einholung mehrerer Heil- und Kostenpläne.
Eventuell ist derjenige Zahnarzt, der Ratenzahlungen anbietet, nicht unbedingt der günstigste.
Normale Ratenkredite oft günstiger
Auch der Zahnkredit selbst muss nicht unbedingt die günstigste Lösung für eine Fremdfinanzierung sein.
Andere Angebote, von der Hausbank oder von Direktbanken, können durchaus bessere Konditionen bieten.
Vor allem bei Kreditbeträgen bis 5.000 Euro (Kleinkredite) und bei guter Bonität gibt es manche „Sonderangebote“ auf dem Kreditmarkt.
Finanzierung über Dispokredite schlechteste Lösung
Dagegen ist die Ausschöpfung von Dispokrediten oder gar Überziehungskrediten (Überziehung des eingeräumten Dispokredits) keine gute Lösung.
Das gilt vor allem dann, wenn sich die Rückführung des Dispos voraussichtlich längere Zeit hinziehen wird.
Wer kein gutes Kreditangebot bekommt, etwa weil die Bonität nicht so gut ist, hat die Möglichkeit, es mit seriösen Kreditvermittlern zu versuchen.
Auch wenn es keine Garantie gibt, aber Kreditvermittler können bisweilen selbst bei etwas strapazierter Bonität noch ordentliche Konditionen bieten, die vielleicht besser sind, als die Bedingungen mancher Zahnkredite.